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Das Hohelied auf die Ostfrauen

16.09.2019

Nach der Lesung im Rahmen der Ausstellung "Frauenarbeit - Frauenarbeit - Frauenrechte" haben unsere Vorstandsfrauen Marlies Wutta und Astrid Schmidt den Pressebericht der Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragten der Stadt Falkensee, Manuela Dörnenburg, geschickt:

 

"Wohin man auch hört, immer wieder erklingt das Hohelied auf die ostdeutschen Frauen: Sie sind berufsmobiler, risikobereiter und aufstiegsorientierter als die Männer. In der Tat: Ostfrauen sind häufiger berufstätig als Westfrauen, kehren nach der Geburt eines Kindes früher auf Vollzeitstellen zurück und mischen in der Politik kräftig mit. Die Ostfrauen haben dem vereinigten Deutschland ihren Stempel aufgedrückt. Aber warum? Tanja Brandes und Markus Decker lasen Anfang September aus ihrem Buch „Ostfrauen verändern die Republik“.

 

Nach den beiden gelesenen Texten entspann sich eine lebhafte Diskussion unter den vornehmlich weiblichen Besucherinnen in der Kreisvolkshochschule Havelland. Diese hatte zusammen mit der Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragten Falkensees und der Frauenbrücke Ost-West im Rahmen der DGB-Ausstellung „Frauenarbeit, Frauenalltag, Frauenrechte“, die noch bis zum 20. September in der Kreisvolkshochschule zu sehen ist, zu diesem spannenden Abend eingeladen. Während jüngere, aus den westlichen Bundesländern, zugezogene Frauen berichteten, wie froh sie über die Selbstverständlichkeit seien, in Brandenburg Kitaplätze und eine Umgebung vorzufinden, in der sie als arbeitende Mütter akzeptiert werden, erzählten ältere von ihren Erfahrungen aus der DDR. Ehemalige Westberlinerinnen merkten an, dass auch sie immer arbeiten gegangen seien und damit der Westen eben nicht gleich der Westen sei.

 

Barbara Hackenschmidt, stellvertretende Vorsitzende der Frauenbrücke Ost-West, auch in dem Buch von Brandes und Decker interviewt, berichtete wie heilsam solch ein Austausch ist. Die Frauenbrücke trifft sich seit den neunziger Jahren regelmäßig. Die Frauen aus dem ganzen Bundesgebiet tauschen sich dabei unter anderem über ihre Lebensentwürfe aus. „Man muss sich begegnen, um etwas voneinander zu erfahren“, so Hackenschmidt. In diesem Sinne war der Abend ein gelungener Beitrag zu dreißig Jahre Mauerfall."