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Frauenbrücke Ost-West setzt weiter auf Offenheit und Toleranz

20.10.2019

Zu ihrer 77. überregionalen Konferenz trafen sich die etwa 30 Teilnehmerinnen des Frauenbrücke-Herbstforums im ostwestfälischen Bielefeld, um gemeinsam über das Thema „Frauen in Führungspositionen“ zu diskutieren. Aus aktuellem Anlass wurde am Rande der Veranstaltung auch viel über den Anschlag von Halle und das Jubiläum des Mauerfalls gesprochen. Der Verein, bereits 1992 gegründet, um Frauen aus den alten und neuen Bundesländern eine gesellschaftspolitische Diskussionsplattform zu bieten, hat vor allem zum Ziel, durch gegenseitiges Kennenlernen und intensive Gespräche Vorurteile und Unwissenheit abzubauen.

 

Die Frauen waren sich einig: „Wir wollen, dass unsere Demokratie lebendig bleibt, dass unsere Gesellschaft vielfältig und der Umgang miteinander tolerant ist. So steht es schon in unserer Präambel, die wir 1992 unserer Satzung vorangestellt haben: „Wir wollen uns gegenseitig kennenlernen, um uns besser zu verstehen und unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten. Als Voraussetzung hierfür betrachten wir: Offenheit, Toleranz und Verständnisbereitschaft. Jede Einzelne engagiert sich aus Verantwortungsbewusstsein aufgrund ihrer Persönlichkeit. Die aus ihrer Lebenssituation erwachsene Meinung ist immer eine persönliche.“ Unser Motto „ Miteinander, nicht übereinander reden!“ gilt für alle Menschen, egal, welches Geschlecht, Hautfarbe, Religion oder Nationalität unser Gegenüber hat“, betonen die beiden Vorsitzenden Gundula Grommé und Barbara Hackenschmidt.

 

Schon bei mehreren Foren haben die Frauen in den letzten Jahren die Thematik des Rechtstrends in unserer und den europäischen Gesellschaften aufgegriffen. Zur 50. überregionalen Veranstaltung 2009 lud die Frauenbrücke zu einer Konferenz unter dem Titel „Sind wir auf dem rechten Weg? Grenzen der Demokratie“ nach Hamburg ein. Hauptrednerin war damals die Schirmfrau der Frauenbrücke Ost-West, Prof. Dr. Rita Süßmuth. Schon früh haben die Brückenbauerinnen aus Ost und West gesehen, dass es nur eines Katalysators bedurfte, die alten Gedanken der Fremdenfeindlichkeit und des Antisemitismus wiederzubeleben. „Wir sind traurig und ratlos angesichts der Ereignisse in Halle. Am liebsten würden wir uns verbünden, um zu zeigen, dass Miteinander viel besser ist als Gegeneinander, dass Solidarität besser ist als Angst. Davon sind wir überzeugt, denn damit haben wir die besten Erfahrungen gemacht“ betonen die Ost-West-Brückenbauerinnen. Sie werden bei der Suche nach Gleichgesinnten nicht nachlassen.